Gleichsam die Würze in jeder Show des Berliner Friedrichstadt-Palastes ist bekanntlich die legendäre „Kickline“. Am 18. Oktober 2024 feierte sie ihr 100-jähriges Jubiläum. Also jene Formation aus einer langen Reihe von Tänzerinnen und neuerdings auch Tänzern, die in rasanter Folge die synchron und präzise choreografierten Beinwürfe und Bewegungen zu mitreißender Musik vollführen. Die traditionelle Berliner Kickline – sie gilt international als die längste überhaupt – besteht aus 32 Tanzenden, die hohe Beinschwünge („Kicks“) und andere Movs in perfekter, atemberaubender Harmonie und Exaktheit auf der größten Theaterbühne der Welt ausführen. Meistens ist die jedesmal vom Publikum stürmisch gefeierte Kickline vor der Pause und zum Finale der Shows zu erleben.
Seit nunmehr 100 Jahren hat sich die Kickline-Tanzform im hauptstädtischen renommierten Musentempel an der Friedrichstraße nicht nur gehalten, sondern wurde immer wieder auch weiterentwickelt.
Die früher locker als „Girlreihe“ bezeichnete Kickline gab es im Friedrichstadt-Palast 1924 zum ersten Mal in einer Revue von Erik Charell zu sehen. „Sie legte den Grundstein für eine Tanztradition, die noch hundert Jahre später das Highlight einer jeden Grand Show und das Markenzeichen des Palastes ist“, wie es in einer Pressemitteilung des Hauses heißt. Seit 2023 ist die Kickline in der aktuellen Erfolgsproduktion „Falling | In Love“ offen für alle Geschlechter. Wichtig, dass die Beine hoch genug geworfen werden können. Mittlerweile performen, dem Zeitgeist entsprechend, auch drei männliche oder genderfluide Tänzer in der Show. Die beeindruckende Choreografie stammt von der aus Bulgarien stammenden Ballettdirektorin Alexandra Georgieva und dem französischen Starchoreografen Sadeck Waff.
Redaktion: Manfred Weghenkel
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