Reise, Kultur & Lifestyle

Ein digitales Journal aus Berlin

Weihnachtliche Lichtmagie im Tierpark Berlin

„Es werde Licht! Und es ward Licht“. Eine seit biblischen Zeiten bekannte Redewendung wurde dieser Tage in Berlin-Friedrichsfelde wieder einmal buchstäbliche Realität. Unter dem Motto „Weihnachten im Tierpark“ startete am 22. November nun schon zum fünften Male das überaus eindrucksvolle Christmas Garden-Event. Im wohl bewussten Kontrast zum traditionellen Advents- und Weihnachtsflair handelt es sich bei dieser bis zum 12. Januar 2025 laufenden Veranstaltung um ein dem heutigen Zeitgeist entsprechendes High-Tech-Event. Es feiert in Europas größtem Landschaftstierpark die „Magie des Lichts“ mit spektkulären Licht- und Sounddesigns als Attraktion für die Groß und Klein, also für die gesamte Familie.

Feierlich eröffnet wurde die diesjährige Veranstaltung an der Pelikanbrücke von Sebastian Stein, Geschäftsführer Christmas Garden der veranstaltenden Christmas Garden Deutschland GmbH, und Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knierim. Zuvor hatte der Kinderchor des Humboldt-Gymnasiums Berlin mehrere weihnachtliche Lieder gesungen. Zu den Premierengästen gehörten mehrere Prominente, darunter die ehemalige Boxweltmeisterin Regina Halmich.

Die sicher wieder reichlich kommenden Besucher aus nah und fern können sowohl schöne winterliche Natur als auch einzigartige Lichtkunstwerke erleben. Ein neu inszenierter fast zwei Kilometer langer, farbenfroh illuminierter Rundweg mit über 30 Installationen führt durch Teile des weitläufigen Zoogeländes und rund um das historische Schloss Friedrichsfelde. Stimmungsvolle Begleiter sind dabei eigens komponierte Soundkreationen jenseits von Jingle Bells, White Christmas oder Silent Night in Dauerschleife.

Entlang des Rundweges gibt es natürlich an mehreren Ständen und Buden auch gastronomische Angebote. Überall duftet es nach gebrannten Mandeln, Glühwein. Kinderpunsch und Bratwurst. Sehr beliebt nicht zuletzt die erstmalig aufgebaute, kostenfrei benutzbare Eisbahn für Schlittschuhfans. Zum Aufwärmen wurden mehrere mit Holzscheiden betriebene runde Feuerschalen aufgestellt, die romantische Lagerfeueratmosphäre verbreiten.

Die vielen Highlights reichen vom Videomapping „Weihnachtliches Schlaraffenland“auf die Schlossfassade über den „Verzauberten Laserwald“ mit seinen farbenprächtigen Baumkronen, den „Tanz der Sterne“, dessen funkelnde Lichtpunkte auf dem Wasser blinken, bis hin zu “Knusper, Knusper, Knäuschen“, einem bunt geschmückten Hexenhäuschen, aus dem die Erzählstimme von Luise Lunow, bekannt als Tante Mania von Bibi Blocksberg, als liebenswert zerstreute Hexe erklingt. Ein weiterer Clou ist die „Kathedrale der Farben“, deren 24 Meter langer Lichttunnel diesmal zu schöner Musik nicht weiß, sondern bunt schillernd erstrahlt.

Zu den attraktiven Veranstaltungen gehören z. B. am 11. und 15. Dezemberjeweils zwei exklusive Lesungen der Sängerin Mieze Katz von der Band MIA im zauberhaften Ambiente von Schloss Friedrichsfelde. Aber Achtung: Die Platzanzahl ist limitiert!

Text und Fotos (14): Manfred Weghenkel

Weitere Informationen zu Tickets, Öffnungszeiten, Lesungen, Aktionsprogrammen: www.weihnachten-im-tierpark.de

100 Jahre „Kickline“ im Friedrichstadt-Palast Berlin

Gleichsam die Würze in jeder Show des Berliner Friedrichstadt-Palastes ist bekanntlich die legendäre „Kickline“. Am 18. Oktober 2024 feierte sie ihr 100-jähriges Jubiläum. Also jene Formation aus einer langen Reihe von Tänzerinnen und neuerdings auch Tänzern, die in rasanter Folge die synchron und präzise choreografierten Beinwürfe und Bewegungen zu mitreißender Musik vollführen. Die traditionelle Berliner Kickline – sie gilt international als die längste überhaupt – besteht aus 32 Tanzenden, die hohe Beinschwünge („Kicks“) und andere Movs in perfekter, atemberaubender Harmonie und Exaktheit auf der größten Theaterbühne der Welt ausführen. Meistens ist die jedesmal vom Publikum stürmisch gefeierte Kickline vor der Pause und zum Finale der Shows zu erleben.

Seit nunmehr 100 Jahren hat sich die Kickline-Tanzform im hauptstädtischen renommierten Musentempel an der Friedrichstraße nicht nur gehalten, sondern wurde immer wieder auch weiterentwickelt.

Die bewährte Kickline in der aktuellen Grand Show „Falling | In Love“.
Foto: Manfred Weghenkel

Die früher locker als „Girlreihe“ bezeichnete Kickline gab es im Friedrichstadt-Palast 1924 zum ersten Mal in einer Revue von Erik Charell zu sehen. „Sie legte den Grundstein für eine Tanztradition, die noch hundert Jahre später das Highlight einer jeden Grand Show und das Markenzeichen des Palastes ist“, wie es in einer Pressemitteilung des Hauses heißt. Seit 2023 ist die Kickline in der aktuellen Erfolgsproduktion „Falling | In Love“ offen für alle Geschlechter. Wichtig, dass die Beine hoch genug geworfen werden können. Mittlerweile performen, dem Zeitgeist entsprechend, auch drei männliche oder genderfluide Tänzer in der Show. Die beeindruckende Choreografie stammt von der aus Bulgarien stammenden Ballettdirektorin Alexandra Georgieva und dem französischen Starchoreografen Sadeck Waff.

Redaktion: Manfred Weghenkel

Alte Studienfreunde im wunderschönen Weinland Saale-Unstrut unterwegs

Sage und schreibe über 60 Jahre ist es her, dass in der Universitätsstadt Jena junge Leute studierten, die noch heute miteinander befreundet sind und sich Jahr für Jahr mit wechselnden Reisezielen zu interessanten und amüsanten Absolvententreffen mit ihren Partnern zusammenfinden. Zwar haben sich im Laufe der Jahre die Reihen etwas gelichtet, doch noch immer kommen jedesmal etwa 15 Teilnehmer aus Thüringen, Sachsen, Brandenburg und Berlin zu diesen beliebten Klassentreffen ehemaliger ABF-Studenten der Friedrich-Schiller-Universität Jena zusammen. Darunter auch der Autor dieser Zeilen.

Kurz vor Freyburg „grüssen“ die mittelalterliche Neuenburg und der „Dicke Wilhelm“.

Für alle, die mit den drei Majuskeln „ABF“ nichts oder nur wenig anfangen können, hier eine kurze Erläuterung: Die drei Großbuchstaben „DDR“ kennen alle. Mit „ABF“ sieht das sicher schon etwas anders aus. Dabei gibt es zwischen den beiden Abkürzungen durchaus einen Zuammenhang. Die Arbeiter-und-Bauern-Fakultät, eben kurz ABF genannt, gehört nämlich zu den historischen Bildungsleistungen – manche sagen auch Errungenschaften – der frühen DDR. Für Deutschland war die 1949 begonnene Bildung von Vorstudienanstalten an den Universitäten und Hochschulen durchaus etwas Neuartiges, ja Revolutionäres. Denn diese Einrichtungen, später in Arbeiter-und-Bauern-Fakultäten umbenannt, waren eine in der neuen Gesellschaft willkommene Alternative zur bügerlich-exklusiven Hochschulbildung.

Die nach wie vor reisefreudigen und kulturinteressierten ABF-Absolventen mit ihren Partnern beim lockeren Zusammensein und Plausch am Abend.
Das in Freyburg direkt an einem Weinberg gelegene Hotel Rebschule.
Blick vom Hotel in Richtung der nahen Stadt Naumburg/Saale.

Sie ermöglichte erstmals Kindern aus einfachen Verhältnissen, insbesondere eben aus Arbeiter- und Bauernfamilien, in zwei- oder drei Studienjahren den Erwerb der Hochschulreife (Abitur). Von 1949 bis zum ABF-Ende 1963 absolvierten immerhin über 30.000 junge Leute diese Fakultäten, um danach an Universitäten und Hochschulen weiter zu studieren. Übrigens, vom ABF-Studium am Beispiel der Uni Greifswald handelt ja der seinerzeitige Erfolgsroman „Die Aula“ (1965) des DDR-Schriftstellers Hermann Kant, der dort selbst studiert hat. ABF-Absolventen waren auch andere Prominente, wie z. B. der Historiker Laurenz Demps und der Schauspieler/Theatermann Peter Sodann.

Der erfolgreiche Techniker und Erfinder Dieter Mosemann.

Zu den Jenenser ABF’lern, die es beruflich weit gebracht haben, gehörte jedoch auch der letzte Erfinder der DDR, nämlich Dr. Dieter Mosemann. Am 2. Oktober 1990, dem letzten Tag vor Beginn der Deutschen Einheit, meldete er beim Patentamt der DDR unter der Nummer DD 298536 seine Erfindung – ein kleines Bauteil für eine große Maschine – an. Insgesamt hat der innovative Diplom-Ingenieur Mosemann 155 Erfindungen, davon 71 in der DDR, zum Patent angemeldet. Schön, dass der heute nördlich von Berlin lebende leidenschaftliche Techniker agil und vital geblieben ist und auch als „Stammgast“ des ABF-Treffens in diesem Jahr mit seiner Partnerin wieder dabei war.

Wie verlief es nun – das diesjährige Absolvententreffen? Bestens organisiert von den gestandenen Jenenser 80plus-Männern Manfred Bächstädt, Wolfgang Tänzer und Hubert Lauterbach ging es diesmal in die wunderschöne Saale-Unstrut-Weinbauregion.

Der riesige, langgestreckte Innenhof der mittelalterlichen Neuenburg oberhalb von Freyburg.

Erstes Ziel mit Übernachtung in dem direkt an einem Weinberg idyllisch gelegenen „Hotel Rebschule“ ist das charmante Städtchen Freyburg/Unstrut. Umgeben ist es von sanften Hügeln und weitläufigen Weinhängen. Sofort überkommt einem das Gefühl, in eine andere Zeit versetzt zu sein, wo die Uhren langsamer ticken und der Duft von Trauben in der Luft liegt.

Die renommierte Sektkellerei – ein Besuchermagnet in Freyburg.

Zu einem Aufenthalt in Freyburg gehört natürlich ein Besuch in der legendären Rotkäppchen-Sektkellerei, die ein informatives modernes Besucherzentrum unterhält. Bei einer Führung erfährt man viel Fesselndes zum Weinbau, zum Werdegang der berühmten Marke bis zu dem Moment, wenn man in den kühlen, beeindruckenden Keller mit seinen riesigen Holzfässern eintaucht. Höhepunkt ist natürlich die Verkostung, bei der die feinen Perlen des Sekts im Glas ein spritziges Erlebniis garantieren, während die besten Geschichten über die Sektproduktion zu hören sind. Abschließend kann man im Verkaufssalon prickelnde Souvenirs erwerben.

Ebenfalls ein Muss in Freyburg sind ein Spaziergang durch die gepflegte Stadtmitte und Wanderungen in der sanft hügeligen Weinbau-Landschaft. Für sportliche Naturen bietet die Umgebung ideale Bedingungen für Radtouren entlang der Unstrut.

Der prächtige Festsaal im riesigen Schloss Neuenburg.
Auch einen rustikalen Gewölbekeller gibt es auf der Burg.

Aber Freyburg hat auch buchstäblich ein bauliches Highlight: das oberhalb des Städtchens auf einem Bergrücken thronende, weithin sichtbare Schloss Neuenburg mit seiner majestätischen Silhouette und dem solitär daneben stehenden 23 Meter hohen Steinturm „Dicker Wilhelm“. Dorthin kann man mit dem Auto fahren oder hinauf kraxeln, recht günstig zum Beispiel von dem bereits erwähnten Ferienhotel „Rebschule“ aus. Oben eröffnen sich atemberaubende Ausblicke auf das pittoreske Winzerstädtchen Freyburg und die umliegenden Weinlandschaften.

Der ab 1150 entstandene Turm „Dicker Wilhem“ beherbergt ein interessantes Museum.

Die im 11./ 12. Jahrhundert errichtete Neuenburg gilt heute als größte Burg in Sachsen-Anhalt und war eine der wichtigsten Bauwerke der Landgrafen von Thüringen. „Es gibt historisch eine enge Verwandschaft mit der berühmten Wartburg bei Eisenach“, erklärt Führerin Kathrin Böhm und verweist u. a. auf die Heilige Elisabeth von Thüringen, die sich oft auf der Neuenburg aufhielt. Die oberirdisch noch erhaltenen Steinbauten und Mauerwerke aus dem Ende des 11. bis Anfang des 13. Jahrhunderts seien architektonsich von großer Bedeutung. Die Guide führt unsere Gruppe zunächst zu einem besonderen Kleinod: die um 1180 errichtete Doppelkapelle mit ihrer außergewöhnlichen Bauzier. Weiter geht es zum Turmgemach mit dem gruseligen Gespenst Adelheid im Verlies, zum Kirchensaal vor der Oberen Kapelle, zur privaten Kapelle der Burgherren mit dem hölzernen Altaraufsatz, der schöne goldfarbene Figuren zeigt. Ein besonders wertvoller Schatz ist die Skulptur der Landgräfin Elisabeth von Thüringen aus der Zeit um 1380. Fotografieren freilich verboten!

Überaus wertvolle alte Taschenuhren.

Das Schlossmuseum birgt auch die sehenswerte Ausstellung „Wunderwerk Taschenuhr“ mit einer Vielzahl wunderschöner alter Chronometer. Und schließlich lohnt es sich, in den vom Hof aus erreichbaren alten Gewölbe-Weinkeller hinabzusteigen. Dort ist neben rustikalen Holzfässern, Traubenpressen und anderen Gerätschaften der Weinbranche ein großes Modell von Freyburg inklusive der vielbesuchten imposanten Neuenburg zu sehen.

Der supermoderne, futuristisch wirkende Museumsbau „Arche Nebra“.

Unser touristisch-kultureller Erkundungstrip durch die Saale-Unstrut-Region führt uns nun in das 22 Kilometer von Freyburg entfernten Städtchen Nebra, das ebenfalls an der Unstrut liegt. Nebra? Da war doch was! Na klar, hier wurde auf dem nahen Mittelberg, wo ein 30 Meter hoher Aussichtsturm steht, 1999 die weltberühmt gewordene Himmelsscheibe von Nebra entdeckt. Und zwar von zwei Raubgräbern, die später verurteilt wurden. Nach Sicherstellung des Fundes im Jahr 2002 ging seine spektakuläre Geschichte um die Welt.

Die diesjährige Reisegruppe vor markanter „Kulisse“ im Arche-Nebra-Museum.

„Vor über 3600 Jahren geschmiedet, ist die Himmelsscheibe von Nebra die älteste konkrete Darstellung des Kosmos weltweit und hat unser Bild von der Bronzezeit revolutioniert“, erläutert Museumsführer Dietmar Luther beim Rundgang durch die „Arche Nebra“. So heißt das an einem Hang kühn ins Land hineinragende, futuristisch wirkende geschwungene Ausstellungsgebäude, das 60 Meter lang, 15 Meter breit ist und auf drei Stützen ruht, die eine Last von 800 Tonnnen zu tragen haben.

Unser Guide Dietmar Luther zeigt eine Abbildung der weltberühmten Himmelsscheibe.

Dieses hochmoderne Besucherzentrum mit Café und Terrasse quasi am Fundort der Himmelsscheibe.ist ein wahrer Publikumsmagnet, der seit der Eröffnung im Juni 2007 bisher über eine Million Besucher angezogen hat. Die vielgestaltige, außergewöhnliche Präsentation, durch die uns kenntnisreich und humorvoll Dietmar Luther führt, bietet neben Texten und Bildern virtuelle Figuren, die durch die Vitrinen geistern, Filme, Comics und sogar ein Kasperletheater. Interessant zu wissen, dass in der „Arche Nebra“ lediglich eine Replik der Hiimmelsscheibe zu sehen ist. Das Original – eine kreisförmige Bronzeplatte mit Applikationen aus Gold – ist einzig und allein im Landesmuseum für Vorgeschichte in der nahe gelegenen Stadt Halle an der Saale zu bewundern.

Gespannte Aufmerksamkeit während der rund einstündigen hochinteressanten Museumsführung.

Um die Astronomie und Bedeutung der Himmelsscheibe richtig zu verstehen, sollte unbedingt auch das kleine, aber feine Planetarium im Hause besucht werden. „Schon in der frühen Bronzezeit war man mit der Himmelsscheibe in der Lage, Kalendertermine zu bestimmen und den Sonnen- mit dem Mondkalender zu verbinden“, hebt unser Guide den damaligen praktischen Nutzen der Scheibe hervor. Kein Wunder, dass die Himmelsscheibe von Nebra seit 2013 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört.

Auch Gruppen können im Nebraer Hotel-Restaurant „Waldschlösschen“ gut speisen.
Blick von einer Aussichtswarte auf den uralten Gebäudekomplex in Memleben.

Gleichfalls historisch bedeutungsvoll wird es auf der nächsten Station unserer kleinen Saale-Unstrut-Reise. Es geht in den nordwestlich von Naumburg/Saale liegenden Ort Memleben. Touristischer Anziehungspunkt dort ist das weitläufige „Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben“. Hier prägten im Mittelalter die Mächtigen des Reiches – von Otto dem Großen bis Heinrich den II. – die Geschichte des Benediktinerklosters und der ottonischen Kaiserpfalz. Heute sind noch imposante Relikte zweier Klosteranlagen zu besichtigen, insbesondere die Reste einer Monumentalkirche aus dem 10. Jahrhundert und eine frühgotische Kirchenruine aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Aus jüngerer Zeit ist noch die Stille bietende spätromantische Krypta im Originalzustand erhalten. Gut zu verweilen ist auch im gepflegten mittelalterlichen Klostergarten mit Blick auf die romantische Kirchenruine. Das Museum bietet instruktive Führungen durch die fantastische Anlage und ihre verschiedenen Ausstellungen an. So gibt es im Ostflügel der Klausur die innovative Dauerausstellung „Wissen + Macht. Der heilige Benedikt und die Ottomanen“. Hier kann man eine Zeitreise durch 1700 Jahre Geschichte erleben.

Schöne Modelle historischer Kirchen der Region.

Wer eigenständig unterwegs sein möchte, kann sich einen Audioguide ausleihen. Unbedingt empfehlenswert: die über eine Treppe erreichbare Aussichtsplattform, die einen Blick von oben auf die ottonische Kirche aus dem 10. Jahrhundert ermöglicht. Auch an das leibliche Wohl der Besucher ist gedacht. Im Neuen Refektorium werden Kaffee und Kuchen sowie Weine und ein Imbiss angeboten. Besonders beliebt ist die leckere Klostersuppe.

Adieu, eindrucksvolles Kloster und Kaiserpfalz Memleben!

Nun ja, nach soviel geistigen und leiblichen Genüssen verabschieden wir ABF-Absolventen uns dankbar und frohgemut aus Memleben. Am Abend steigt im Freyburger Hotel „Rebschule“ noch der zünftige Abschiedsabend als lockeres Beisammensein. Auch und gerade nach über sechs Jahrzehnten gibt es sich ja immer noch viel zu „bequatschen“, pardon: zu erzählen. Und morgen nach dem Frühstück stehen überdies zwei weitere Programmpunkte auf der Tagesordnung: das Glockenmuseum in Laucha und die Kaffeerösterei Balgstädt. Bestimmt wird es im nächsten Jahr wieder ein dreitägiges erlebnisreiches Klassentreffen geben…

Text und Fotos (20): Manfred Weghenkel

Hinweis: Das Titelbild dieses Beitrages – eine phantasievolle, leicht surreale Darstellung der Winzerstadt Freyburg mit Unstrut, Neuenburg und Weinberg – wurde von mir mittels Künstlicher Intelligenz (KI) kreiert.

Voyager Y: Eine rasante, auf- und anregende Show aus Akrobatik, Tanz und Musik

Schon als ich das Theatergebäude betrete, höre ich dumpfes Wummern der Bässe und schrille Beats durch die Wände. Ein letzter Soundcheck. Die Luft ist geladen. Menschen wippen im Takt – die perfekte Atmosphäre für das, was gleich kommen wird…

Man möchte es kaum glauben. Am Pfefferberg in Berlin, nahe Senefelder Platz, startete dieser Tage ein Raumschiff. Ein fiktives natürlich. Genauer im dortigen kleinen, aber feinen innovativen “Pfefferberg Theater”. Noch genauer: Die Tanz- und Musikshow der besonderen Art “Voyager Y” hatte am 26. September Premiere, erfunden und inszeniert von dem aus Rostock stammenden, doch schon lange in Berlin lebenden erfolgreichen Schauspieler, Tänzer und Choreografen Lukas Steltner (37). Für das zum kuturellen Hotspot in Prenzlauer Berg gewordene „Pfefferberg Theater“ auf dem Areal einer ehemaligen Brauerei ordnet sich die quasi im All spielende Steltner-Produktion in das Programmgenre „Neuer Zirkus“ ein.

Vor einem freilich nicht gerade spacig, ergo eher spartanisch wirkenden schwarzen Hintergrund begeben sich sechs Künstler – Breaker, Tänzer, Pole-Akrobaten und ein Musiker – gleichsam in einer Raumkapsel auf eine lange Reise ins Unbekannte. Diese wie in der richtigen Raumfahrt international besetzte Crew wird von Mitwirkenden aus Deutschland, Holland/Frankreich, Teneriffa, Venezuela und der Ukraine gebildet. So kam z. B. die junge ukrainische Tänzerin Nathaliia Zhdan nach dem russischen Angriff auf ihr Land hierher. Sie wurde in der Berliner Tanzszene gut aufgenommen. Durch die gemeinsame Kunst und Leidenschaft konnte man sich schnell kennenlernen und leicht zu einem Miteinander kommen. Der facettenreiche Soundtrack der Show wurde unter Einbeziehung von zwei Daft-Punk-Songs von Miguel Toro komponiert, der auch live am Schlagzeug und am Moog-Synthesizer performt. Die bewußt nicht der aktuellen Mode entlehnten, eher im Vintage-Stil gehaltenen Kostüme stammen von der Designerin Stephane Moun. Für die Choreografie zeichnen Joy Alpuerto Ritter und Lukas Steltner verantwortlich. Und das Lichtdesign ist von Fabian Bleisch.

Idee und Konzept des gelungenen Stückes: Lukas Steltner

Als Regisseur und selbst Mitwirkender beschreibt Lukas Steltner exklusiv für unser digitales Journal „Reise, Kultur & Lifestyle“ seine Intention für das neue Projekt so: „Bei dieser Reise ins Unbekannte glaubt jeder zu wissen, wohin es geht. Aber es stellt sich heraus, dass jeder irgendwie andere Vorstellungen hat. Wir handeln nun im Verlaufe des Stückes aus, wie wir miteinander auskommen wollen.

Ein weißes Sonnensegel-Dreieck begrenzt den Raum, an den wir gebunden sind, und symbolisiert zugleich die Fortbewegung unseres Raum-Schiffes. Wir müssen unsere eigene kleine Gesellschaft hier aushandeln. Es gibt einen Moment in dem Stück, wo es schief geht. Wir nennen diese Szene ‚Chaos‘. Das Schlimmste, das passieren könnte, wäre die totale Anarchie jeder gegen jeden. Wir kommen zu dem Schluss, dass dies nicht die richtige Gangart wäre.und wir ein Miteinander finden wollen, was uns ja schließlich auch gelingt.“

Auf meine Frage: „Ist das vielleicht ein wenig als Sinnbild für den Zustand der Menschheit und der Welt zu verstehen?“, sagt Steltner: „Leider ist es ja nun einmal so, dass sich unsere Welt gerade in einem desolaten Zustand befindet. Ich habe früher auch mal Geschichte studiert und dabei gelernt, dass die Menschen leider immer Momente finden, wo sie auf aggressive Mittel zurückgreifen, Kriege führen und sich nicht auf Kommunikation verlassen, um Konflikte zu lösen. Ich befürchte, dass dies ein Grundzug des Menschen ist, aber ich glaube auch gleichzeitig an das Gute des Menschen. Wenn man sich aufeinander einlässt, wenn man einander zuhört, wenn man miteinander kommuniziert, kann man auch bei verschiedenen Hintergründen und Vorstellungen miteinander auskommen.“

Damit wird wohl deutlich: „Voyager Y“ ist nicht nur eine buchstäblich leichtfüßige, furiose Unterhaltungsshow , sondern auch zum Nachdenken anregendes Entertainment. Unterhaltung mit Haltung also. Chapeau!

Das etwa 70 Minuten – ohne Pause – dauernde Stück hat eine fließende Handlung. Alles ist dynamisch im Fluss, gewissermaßen getreu der altgriechischen Formel „Panta rhei“.

Die vom Publikum gefeierte Premiere war der Startschuss für diesen mitreißenden, genreübergreifenden Mix aus Breaking, zeitgenössischem Tanz, Pole-Akrobatik und Funk-Beat-Musik in galaktischen Sphären. „Wie es weitergeht, steht noch in den Sternen. Wir arbeiten weiter an dem Stück, wollen es bekannt machen und hoffen, dass es ein breites Publikum findet“ erklärt optimistisch Lukas Steltner.

Als ich das Theater verlasse, höre ich noch immer die Beats in meinem Kopf. Die Bilder der wirbelnden Körper, der strahlenden Gesichter und der beeindruckenden Choreografien werden mich noch eine Weile begleiten…

Text und Fotos (7): Manfred Weghenkel

Weitere Informationen:

www.lukassteltner.com

www. pfefferberg-theater.de

JW Marriott Berlin: Luxushotel mit Bienenstock auf dem Dach

Nein, es ist nicht das bekannte Marriott-Hotel am Potsamer Platz, das wir diesmal besuchen. Wir – das sind 12 Reisejournalisten vom Club Ctour/Hotelpoint International, die sich in dem ebenfalls zur großen Marriott-Familie gehörenden Luxushotel „JW Marriott Berlin“ an der Stauffenbergstraße im Stadtteil Tiergarten ein wenig umtun wollen. Die grüne Oase Tiergarten, der urban-turbulente Potsdamer Platz, die renommierten Kulturinstitutionen Berliner Philharmonie und Kulturforum samt Neuer Nationalgalerie liegen nur einen Katzensprung entfernt. Zentraler und attraktiver geht’s kaum.

Die Teilnehmer des Medientreffs bei einem Fotostopp.

Berlins riesige Hotellandschaft mit über 500 Häusern – davon etwa 25 im Premiumsegment – ist ja ständig in Bewegung, sei es durch Neueröffnungen, Modernisierungen oder Betreiberwechseln. So auch in unserem Falle. Viele Jahre unter der Flagge „Maritim-Hotel“ segelnd, erlebt dieses imposante Gebäude seit 2022 quasi einen Neustart als nunmeriges Mitglied der Premiummarke „JW Marriott“. In Deutschland gibt es derzeit nur zwei derartige Spitzenhotels: eben dieses in Berlin und das in Frankfurt am Main. In der Hauptstadt gehört das noch luxuriöser gewordene Haus zur obersten Kategorie, vergleichbar etwa mit Waldorf Astoria, Ritz-Carlton und Grand Hyatt.

International erfahren und voller Pläne: General Manager Arne Klehn.

General Manager Arne Klehn, seit März 2024 in dieser Position, nennt sich selbst humorvoll einen „Marriott-Veteranen“, da er seit 26 Jahren für eine der weltweit größten Hotelketten tätig ist, davon 15 Jahre im europäischen Ausland (zuletzt in Budapest). Ein gestandener Fahrensmann der Hotellerie also, der sich nun der weiteren Transformation des Berliner Hauses verschrieben hat. Exklusiv für unser Portal „Reise, Kultur & Lifestyle“ erläuterte er bei dem gelungenen Medientreff, wieso es zur Übernahme dieses Hotels kam: „Zum einen ist das Haus sehr interessant für uns vom Standort her aufgrund der Nachhaltigkeit, die wir für unsere Gäste vorantreiben: mit der Nähe zum Tiergarten, mit dem historischen Gelände um uns herum. Und wir wollen natürlich weiterhin Innovationen vorantreiben, gerade in der Kulinarik und im Veranstaltungsbereich – mehr zugänglich zu sein für die Berliner und die Nachbarschaft“.

Die Lobby Lounge als schöne Visitenkarte des Spitzenhotels.

Auf den großartigen, auch von den Berlinern nutzbaren Pool des Hauses namens „Elysium“ eingehend, verwies Klehn darauf, dass es ja ganz früher an dieser Stelle ein Freibad gab, das „Elysium“ hieß. Hier wurde also bewusst an eine historische Tradition angeknüpft. Originell auch: „Wir haben dafür gesorgt, dass wir mit unseren unter anderem 16 Bienenvölkern auf dem Dach zirka 400 Kilo Honig herstellen im Jahr und somit auf ganz viel raffinierten Zucker in unseren Backwaren und in der Patisserie verzichten können.“

Magnet für Gourmets: das JW Steakhouse mit vielseitigem Angebot an Speisen und Getränken.
Die Freundlichkeit in Person – Servicedame Selma Mellouk.

Zu den baulichen Veränderungen in den letzten zweieinhalb Jahren sagte der General Manager: „Wir haben im Erdgeschoss unser JW Steakhouse und zusätzlich unsere Bäckerei und Patisserie sowie unsere Bar26 eröffnet. Alle kulinarischen Einrichtungen sind somit up to date. Dazu gehört auch unser großes Frühstücksrestaurant im 1. Stock, in dem wir jetzt auch sogenannte Runner’s Brunches mit dem Berliner Laufklub ausrichten. Weiterhin wurden bereits alle Zimmer der 6. Etage – unsere Executive Etage – renoviert, bevor wir JW Marriott wurden. Wir werden in den nächsten Jahren sämtliche anderen Zimmer renovieren.“

Executive Suite in der komplett modernisierten 6. Etage mit tollem Ausblick auf Berlin.

„Zusätzlich zu den bereits realisiertenn Baumaßnahmen werden sich die Investitionen für die weiter erfolgende Modernisierung des Hotels insgesamt auf einen zweistelligen Millionenbetrag belaufen“, erklärte der General Manager. Über die Zielgruppen: „Wir haben uns klar auf Privatreisende und Urlauber fokussiert. Wir bieten jetzt gute Angebote auch am Wochenende und können dadurch große Zuwächse verzeichnen. Unsere Jahresbelegung wird beim Berliner Durchschnitt von knapp 70 Prozent liegen.“

Im glanzvollen Bad der Präsidentensuite auf der 10. Etage.

Frage: Was wollen Sie in den nächsten Jahren mit diesem Haus erreichen? Arne Klehn: „Zum einen möchte ich natürlich die Innovationen inklusive der Renovierungen weiter vorantreiben. Zum anderen möchte ich, dass wir unsere Mitarbeiter weiterentwickeln und fördern. Und intensiv daran arbeiten, unsere noch sehr junge Hotelmarke ‚JW Marriott‘ gerade auf dem deutschen Markt weiterhin zu positionieren und zu festigen.“

Blick von der Dachterrasse auf den Potsdamer Platz und Umgebung.

Zur Historie und Philosophie des Hotelunternehmens sagte der Chef: „Unsere Marke ist jetzt 40 Jahre alt. Sie wurde 1984 von Bill Marriott, dem Sohn von JW Marriott, der 1927 das Unternehmen in dn USA gegründet hat, sozusagen als Ehrung und Anerkennug für das Lebenswerk seines Vaters etabliert. JW Marriott hat sehr großen Wert darauf gelegt, neben seiner intensiven Arbeit auch Entspannungsmomente zu suchen, indem er zum Beispiel viel Musik betrieben hat. Und er liebte diverse Kräutergerichte. Er führte ständig ein Journal, ein Tagebuch, das darüber berichtet. Grundsätzlich wichtig war ihm das, was wir heute Well-Being nennen. In diesem Sinne ist es auch unser Anliegen, den Hotelgästen Wohlbefinden, Ruhemomente und Entspannung zu bieten, so dass sie hier Energie und Kraft tanken können für den Alltag und das Berufsleben“.

Das neueste Schmuckstück des Hotels: der grüne JW Garden auf der 7. Etage als Ruhe-Oase.

Fassen wir nach der aufschlussreichen Besichtigung kurz und kompakt zusammen, welche Leistugsmerkmale das Luxushotel „JW Marriott Berlin“ mit seinen derzeit 192 Mitarbeitenden (und noch 35 offenen Stellen) hat:

Ein Hotel mit Innenpool ist immer etwas Feines.

– Es gibt 505 Gästezimmer in 19 Kategorien, die modern und elegant eingerichtet sind und über ein Marmorbad verfügen. Alle Zimmer sind klimatisiert und mit einem Smart-TV, einem Wasserkocher für Kaffee und Tee sowie einem Laptop ausgestattet sind.

Blick in die stilvolle Bar26 im Erdgeschoss.

– Der Wellnessbereich umfasst einen Pool, eine Sauna, ein Dampfbad und einen Ruhebereich. Zudem gibt es ein gut ausgestattestes Fitnesscenter.

– Die Restauration besteht aus dem ein reichhaltiges Frühstücksbuffet anbietende Restaurant Market in der 1. Etage und das parterre liegende JW Steakhouse mit Terrasse. Hier gibt es erstklassige Steaks von regionalen Rindern, die im Dry Ager gereift sind.

– Die stilvolle, gemütliche geräumige Bar26 im Erdgeschoss lockt mit Cocktails, Spirituosen und Snacks vom Feinsten.

– Hervorzuheben auch die eindrucksvolle Lobby Lounge, gerne genutzt z. B. für einen entspannten Nachmittag mit Gebäck und Kuchen aus eigener Herstellung sowie vorzüglichen Getränken.

– Speziell für Liebhaber edler Zigarren und exklusiver Getränke ist die Cigar Lounge ein Anziehungspunkt.

Der große Ballsaal in der 1. Etage ist das Highlight des imposanten Eventbereiches.

– Als traditionelles, vielfach bewährtes Berliner Tagungs- und Veranstaltungshotel verfügt das Haus über 19 flexible Veranstaltungsräume, darunter einen repräsentativen Ballsaal für bis zu 2.300 Personen.

– Am Hotel gibt es ein ausreichend Platz bietendes Parkhaus.

Übrigens, der leitende Hotelmanager Michael Heinzmann ist seit kurzem als Maître Hôtelier neues Mitglied der renommierten internationalen Gourmetgesellschaft Chaîne des Rôtisseurs, Bailliage Berlin-Brandenburg. Sicher ein Pluspunkt für das Hotel.

Thomas Hollstein, Direktor für Verkauf und Marketing, bürgt mit für das hohe Leistungslevel des Hauses.

Nun, wie steht es eigentlich um die Übernachtungspreise? Sie variieren wie heutzutage üblich je nach Zimmerkategorie und Buchungszeitraum. Beispiele: Classic Zimmer mit 2 Einzelbetten ab ca.118 Euro po Nacht; Executive Club Zimmer mit Zugang zur Executive Club Lounge ab ca. 226 Euro pro Nacht. Für das Frühstück mit regionalen und internationalen Speisen werden ca. 32 Euro pro Person fällig.

Fazit des informativen Hotelreffs: Das Credo von JW Marriott Berlin „A place of new beginnings“ wird zunehmend mit Leben erfüllt. Ergo: das Hotel als entspannender, inspirierender „Ort des Neuanfangs“.

Text und Fotos (12): Manfred Weghenkel

Weitere Informationen:

jwmarriottberlin.com

Eintauchen in Tim Burtons magisches Labyrinth

Dieser Tage habe ich mich endlich auf den Weg zur auch medial hochgelobten Ausstellung „Tim Burton’s Labyrinth“ gemacht – und was für ein Erlebnis das war!Bereits seit Juli läuft diese immersive, interaktive Schau in der Radsetzerei Berlin, die zum bekannten RAW-Eventgelände in der Revaler Straße (Stadtteil Friedrichshain) gehört. Schon beim Eingang fühlt man sich wie in eine andere Welt katapultiert. Die Wände, die Beleuchtung, einfach alles war so typisch „Burtonesk“ – düster, skurril, aber auch irgendwie magisch.

Ich bin durch die verschlungenen Gänge gelaufen, vorbei an schaurigen Kreaturen und witzigen Details, die direkt aus Tim Burtons Filmen stammen könnten. An jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken, sei es ein verstecktes Zimmer, das wie ein überdimensionales Puppenhaus aussah, oder ein Raum voller beweglicher Skulpturen. Manchmal war es sogar ein bisschen gruselig, aber auf diese verspielte, augenzwinkernde Art, die Burton so gut beherrscht.

Ausstellungskurator David Garcia, ein excellenter Kenner und Liebhaber der Tim-Burton-Filmwelt, an Skizzen und Entwürfen des genialen Hollywood-Regisseurs.
Die Rote Königin mit dem dicken Kopf aus Burtons Klassiker „Alice im Wunderland“.

Die Ausstellung ist eine gelungene Hommage an das bisherige Lebenswerk des 1958 geborenen weltberühmten US-amerikanischen Filmkünstlers Tim Burton, der gerade auf dem Fimfest Venedig 2024 sein neuestes Werk „Beetlejuice Beetlejuice“ als Premiere präsentierte. Es ist die Fortsetzung seiner kultigen Horrorkomödie von 1988 „Beetlejuice“ mit Michael Keaton als Poltergeist. Burton hat ja mit vielen Hollywood-Schauspielern zusammengearbeitet. Ein ganz Großer davon ist Johnny Depp.

Johnny-Depp-Figur als Edward mit den Scherenhänden.

An seine Hauptrolle in dem .überaus erfolgreichen Tim-Burton-Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“ aus dem Jahre 2005 erinnert ein eigener Raum in der Ausstellung, wo es vor Zuckerschlangen und Umpalumpas nur so wimmelt. Neben Johnny Depp als Fabrikant Willy Wonka agierten erstaunlicherweise auch zwei ost-deutsche Mimen: Franziska Troegner als Mrs. Glupsch und Philip Wiegratz als deren Sohn Augustus. Schön, dass der aus Spanien kommende Kurator David Garcia die Gelegenheit nutzte, die beliebte Berliner Schauspielerin Franziska Troegner anlässlich ihres 70.Geburtstages in die Ausstellung einzuladen und sie dort zu ehren. Dabei war auch der in Magdeburg geborene Philip Wiegratz. Als Geburtstagspräsent bekam Franziska Troegner in Anspielung an den Film eine edle Schokoladentorte, die sie natürlich selbst anschnitt.

Das Beste an der sehr gut besuchten Ausstellung? Man wusste nie, was einen hinter der nächsten Ecke erwartet. Es fühlte sich wirklich wie ein Labyrinth an – verloren habe ich mich zwar nicht, aber ein bisschen verirrt bin ich trotzdem. Zum Schluss kam ich in einen Raum, der komplett in Schwarz-Weiß gehalten war, mit schrägen Linien und einem surrealen Gefühl, als hätte man sich plötzlich in einem Tim-Burton-Film wiedergefunden. Ist auch Kritisches zu sagen? Vielleicht dies, dass es nur ganz wenige Textinformationen gibt. Für eingefleischte Tim-Burton-Fans, die seine Werke und den Kontext dahinter bereits gut kennen, mag dies kein großes Problem darstellen. Für Besucher, die neu in Burtons Universum eintauchen oder vielleicht nur oberflächlich mit seinem Werk vertraut sind, kann das jedoch herausfordernd sein.

Danny DeVito als Pinguin in dem Film „Batmans Rückkehr“ von 1992.
Natürlich darf hier auch „Alice im Wunderland“ selbst nicht fehlen.
Die Ausstellung in der früheren RAW-Radsetzerei zieht viele Besucher an.

Nun ja, die Ausstellung war für mich wirklich ein Erlebnis der Extraklasse – ein Mix aus Kunst, Film und einer ordentlichen Prise Burton’schem Humor. Sie läuft noch bis zum 3. November 2024. Fans des großen Meisters der Filmkunst Tim Burton (der übrigens bislang noch nie einen der begehrten „Oscars“ bekam) haben also noch genügend Zeit, in das Labyrinth seines vielfältigen, üppigen Schaffens einzutauchen – nichts anderes heißt ja immersiv – und sich verzaubern zu lassen. Im Anschluss an Berlin zieht die international gefragte Schau, die schon in Madrid und Paris ein Besuchermagnet war, weiter nach Mailand.

Text und Fotos: Manfred Weghenkel

InterConti Berlin: komplett modernisiert und „in line“

Bei Tag und Nacht – architektonisch noch immer ein Hingucker.

Vom Bahnhof Zoo in die Budapester Straße. Rechts die Gedächtniskirche und das Europa-Center, links das Einkaufszentrum Bikini House und der Zoologische Garten mit dem farbenprächtigen Elefantentor. Und dann ist man auch schon an dem markanten Hotelkomplex „InterContinental Berlin“ – unschwer zu erkennen an der ikonischen Schachbrett-Fassade und der gläsernen Spitzkuppel über dem Eingang. Bei einem vom „Hotelpoint International“ organisierten Medientreff schauten sich unlängst dort Tourismusjournalisten um, wie das in der City West liegende, seit 1978 zum britischen Unternehmen „InterContinental Hotels Group“ gehörende hauptstädtische Luxushotel derzeit so aufgestellt ist.

Erster Eindruck im Eingangsbereich und in der Lobby: phänomenal großzügig, dazu stilvolles Flair. Eine schöne Visitenkarte des Hauses. Beim Rundgang wird klar: Hier haben wir es wohl mit einem der geräumigsten Hotels der deutschen Hauptstadt zu tun. Echter Metropolen-Charakter!

Die Berliner Reisejournalisten und InterConti-Gastgeber beim informativen Medientreff.

Und dazu eine Modernität, die nicht von ungefähr kommt. Hat doch das „InterConti“ – so der gängige Kurzname – im Laufe seines Bestehens seit 1958 immer wieder Renovierungen und bauliche Veränderungen erfahren. Die bislang letzte große „Verjüngungskur“ fand von 2019 bis 2022 statt. „Dabei sind 64 Millionen Euro investiert worden“, berichtet Generalmanager Sebastian Germershausen, der das jetzt komplett modernisierte Luxus-Hotel seit Anfang 2023 leitet. Ihm zur Seite steht ein, wie er gerne betont, „hochmotiviertes Team von 380 bis 390 Mitarbeitenden, darunter 50 Auszubildende“. Zur heutigen Auslastung des Spitzenhotels angesprochen, räumte der Hotelchef ein, dass die zurückliegenden Corona-Jahre auch beim InterConti ihre Spuren hinterlassen haben. „Die alten Buchungszahlen sind zwar noch nicht erreicht. Wir können aber recht zufrieden sein, will sagen: wir sind betriebswirtschaftlich wieder in line.“ Also auf Linie.

Zukunftsorientiert: Hotelchef Sebastian Germershausen.

Was nun sind die wesentlichen Angebote und Leistungen dieses im Herzen der Stadt äußerst zentral und verkehrsgünstig im Bereich Budapester Straße, Tauentzien und Kurfürstendamm gelegenen Top-Hotels?

Den Gästen stehen 558 frisch renovierte Zimmer und Suiten auf 12 Etagen zur Verfügung. Die hellen und eleganten Classic-Zimmer bieten Komfort und strahlen einen Hauch von Luxus aus. Premium-Zimmer sind ideal für längere Aufenthalte und bieten zusätzlichen Platz und Komfort. Alle Zimmer haben Flachbildfernseher, kostenloses WLAN, Minibar und einen separaten Sitzbereich mit schönem Ausblick auf den grünen Tiergarten. Höchste Annehmlichkeiten versprechen die verschiedenen Suiten. Es gibt Junior Suiten, Senior Suiten und Signature Suiten (dazu gehören auch die Präsidenten Suite, Park Suite und Diplomaten Suite). Die 200 Quadratmeter große Präsidenten-Suite wurde seinerzeit vom ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton eingeweiht. Weitere prominente Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur, wie Jacques Chirac, Henry Kissinger, Marlene Dietrich, Alfred Hitchcock, Sophia Loren, Louis Armstrong und Michael Jackson, wohnten im Hotel.

Eines der hellen und eleganten Zimmer.

Natürlich verfügt das Hotel auch über erstklassige Gastronomie. So ist das „L..A..Caf’é“ bekannt für das „beste Frühstück der Stadt“, reichhaltig und international geprägt. Das attraktive „Marlene“ im Erdgeschoß ist sowohl Restaurant als auch Bar, wo exotische Cocktails und lokal inspirierte Delikatessen serviert werden. Erst kürzlich renoviert, wurde die übrigens auch von der Budapester Straße aus zugängliche „Marlene“-Bar noch gemütlicher und einladender. Der Name ist eine Hommage an die weltberühmte Berliner Künstlerin Marlene Dietrich, die in den Anfangsjahren des Hotels hier mehrfach übernachtet hat.


Servicefreundlich: Kellner Sören Stratmann in der Club Lounge.

Buchstäblich kulinarisches Highlight des InterConti ist das auf der 14. Etage gelegene Gourmetrestaurant „Hugos“. Schon seit 1999 Jahr für Jahr immer wieder mit einem der begehrten Michelin-Sterne ausgezeichnet, brilliert es mit einer innovativen, raffinierten Mischung aus internationaler Küche und regionalen Spezialitäten auf höchstem Niveau. Garant dafür ist der gebürtige Berliner Sterne-Koch und Chef de Cuisine Eberhard Lange, der hier 1998 stellvertretender Chefkoch und 2015 Küchenchef wurde. Ein weiteres Plus von „Hugos Restaurant“: Aus dieser Höhe bietet es einen atemberaubenden Blick über die Riesenstadt Berlin.

Zu den Annehmlichkeiten des InterConti gehört auch der 1.000 Quadratmeter umfassende Wellnessbereich – einer der größten in Berlin. Er umfasst einen stattlichen Pool mit Ruhezone zum Schwimmen und Chillen, eine ansehnliche Saunalandschaft, zwei moderne Fitnessstudios und mehrere Behandlungsräume für Gesicht und Körper. Dezentes Licht, Naturstein und Holzelemente tragen dazu bei, ein erholsames Spa-Erlebnis zur Regeneration von Körper, Geist und Seele zu schaffen.

Der repräsentative Pool im SPA – einer der vielen Trümpfe des Hotels.

Nicht zuletzt ist das InterConti Berlin eine renommierte Adresse für Tagungen, Konferenzen, Events und Bälle. Dafür gibt es eine beeindruckende Vielfalt von Möglichkeiten. Die flexibel nutzbare Gesamtfläche für Veranstaltungen beläuft sich auf über 6.200 Quadratmeter. Getagt werden kann bedarfsgerecht in mehr als 50 verschiedenen Räumen. Der 1.500 Quadratmeter große Ballsaal ist der größe säulenfreie seiner Art in Berlin, geeignet für bis zu 2.500 Gäste.

In Erinnerung an Berlins weltberühmte Künstlerin Marlene Dietrich, die mehrfach in dieser Top-Herberge wohnte, tragen Restaurant und Bar ihren Namen.

Die Übernachtungspreise variieren je nach Zimmerkategorie und Buchungszeitrum. Aktuell beginnen die Preise für das DZ bei etwa 162 Euro pro Nacht. Es gibt auch spezielle Angebote, bei denen Frühstück und ein 3-Gänge-Abendessen im Preis inbegriffen sind, ab etwa 301 Euro pro Nacht.

Soweit die wichtigsten Informationen zum Profil des InterConti Berlin, das zu den größten und umsatzstärksten Hotels in Deutschland gehört. Das hohe Standing wurde logischerweise mehrfach mit hohen Anerkennungen und Auszeichnungen anerkannt.

Berliner Gold-Bär als origineller Blickfang in der Lobby.

In jüngster Zeit gab es folgende Ehrungen: „Europe’s Leading Conference Hotel 2024“ der World Travel Awards. Dies ist das erste Mal, dass ein deutsches Hotel diese begehrte Auszeichnung erhält. Sie folgt auf die hier bereits erwähnte umfassende Renovierung des Hauses. Bereits im Oktober hatte das Hotel den begehrten Titel „Germany’s Leading Conference Hotel 2023“ bekommen.

Im April 2024 kam das bedeutsame Green Key Zertifikat der internationalen Foundation for Enviromental Education (FEE) dazu. Diese Anerkennung unterstreicht das dauerhafte Engagement für Nachhaltigkeit und umweltbwusste Gastfreundschaft. Hier wird Nachhaltigkeit nicht einfach nur als zeitgemäßer Trend gesehen, sondern als Invest in die Zukunft verstanden, „Das Morgen geht uns alle an“, sagt GM Sebastian Germershausen. „Auf dieser Basis arbeitet das gesamte Team, um unseren Gästen nicht nur einen exzellenten Service zu bieten, sondern auch einen klimafreundlichen Aufenthalt zu ermöglichen.“ Für diese weltweit anerkannte Auszeichnung müssen strenge Kriterien in 13 Teilbereichen erfüllt sein – von der Energieversorgung über den Wasserverbrauch bis hin zum Management,

Text und Fotos: Manfred Weghenkel

Weitere Informationen:
InterContinental Berlin

Budapester Straße 2

10787 Berlin

www.berlin.intercontinental.com/de